Roh- & Hilfsstoffe

KONSEQUENT OPTIMIEREN

Wir wollen unsere Produkte immer nachhaltiger machen. Welche Materialien wir zu deren Herstellung einsetzen, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Daher prüfen wir laufend, inwieweit wir Roh- und Hilfsstoffe, die aus ökologischer oder sozialer Sicht kritisch zu bewerten sind, reduzieren oder durch nachhaltigere Alternativen gänzlich ersetzen können.

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RELEVANZ UND AUSWIRKUNGEN GRI 103-1

Die Nachhaltigkeit eines Produktes hängt auch immer mit den wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Auswirkungen der Herstellung zusammen. Dabei zählt nicht nur die Fertigung des Endprodukts. Auch die vorgelagerten Schritte, also die Entnahme der benötigten Rohstoffe sowie alle Weiterverarbeitungs- und Transportprozesse, sind einzubeziehen.

Je komplexer die Herstellungskette ist und je weiter am Ende dieser Kette sich ein Unternehmen befindet, desto schwieriger ist es, die Auswirkungen der vorgelagerten Schritte zu erheben, zu bewerten und zu steuern.

Ungeachtet dessen kann jedoch der Hersteller eines Endprodukts auch entlang dieser Kette Einfluss nehmen, etwa durch ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Lieferkettenmanagement. Ein weiterer Ansatzpunkt ist die gezielte Auswahl der Rohstoffe und Halbfabrikate, die er zu Produkten verarbeitet. Durch den weitestgehenden Verzicht auf solche, die als kritisch gelten, und die Verwendung von nachhaltigeren Ersatzstoffen können negative Auswirkungen gemindert werden.

hollu hat im Geschäftsjahr 2017/18 knapp 6.300 Tonnen und im Jahr 21/22 7.800 Tonnen chemischer und biotechnisch erzeugter Roh- und Hilfsstoffe von Lieferanten bezogen und zu Reinigungs- und Hygieneprodukten verarbeitet.

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HERANGEHENSWEISE UND LEISTUNG GRI 103-2

hollu arbeitet kontinuierlich daran, bei Roh- und Hilfsstoffen, die in der Herstellungskette negative ökologische oder soziale Auswirkungen haben, nachhaltigere Alternativen zu finden. Dort, wo es weniger bedenkliche Ersatzstoffe gibt, die in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht vergleichbar sind, ist unser Ziel, die kritisch bewerteten Rohstoffe ganz zu ersetzen. Wenn es keine geeigneten Alternativprodukte gibt, sind wir bestrebt, die Formulierung dahingehend zu optimieren, dass der Anteil der als problematisch geltenden Stoffe auf ein Minimum reduziert wird.

In anderen Fällen lässt sich die Nachhaltigkeitsbilanz eines Produkts auch ohne veränderte Formulierung optimieren, etwa indem wir Zertifikate zukaufen, wie zum Beispiel Zertifikate, die zur Herstellung von nachhaltigem Palmöl beitragen.

Wo derzeit keine Alternativrohstoffe verfügbar sind und eine andere Optimierung nicht möglich ist, arbeiten wir daran, das Vermarkten eines solchen Produkts zu begrenzen, mit dem Ziel, es langfristig aus dem Markt zu nehmen.

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Rot- und Grün-Listen-Rohstoffe

Bei den Rohstoffen, die für die Produktion verwendet werden, definierte hollu Kriterien, die festlegen, ob ein Rohstoff verwendet werden darf oder nicht. Darüber hinaus ist die Rechtskonformität zu 100 % einzuhalten. Die Rohstoffe wurden kategorisiert in eine Rot-Liste und eine Grün-Liste. Hierbei waren besonders die Forschung und Entwicklung sowie der Einkauf gefordert.

Rot-Liste-Stoffe sind unerwünscht, gefährlich oder schädlich und sollen nicht in Produkten des hollu Sortimentes vorkommen. Auf diese Rohstoffe soll bei Neuentwicklungen und Rezepturanpassungen verzichtet werden. Das bestehende Sortiment wird dahingehend überprüft – nicht-konforme Produkte werden bis spätestens 2025 adaptiert bzw. eingestellt. Kunden sollen aktiv und durch gezielte Aktionen motiviert werden, auf die hollueco Produktlinie umzusteigen.

Die Rot-Liste enthält zum jetzigen Zeitpunkt folgende Inhaltsstoffe:
-> NTA / EDTA / Gifte / Umweltgifte, die eine H-400 Auszeichnung haben petrochemische Rohstoffe / Mikroplastik.

Die Grün-Liste hingegen beinhaltet Rohstoffe, die ökologisch besonders wertvoll sind und deren Verwendung forciert werden soll, wie zum Beispiel erneuerbare Rohstoffe aus zertifizierten Quellen. Dazu zählen:

  • nachwachsende Rohstoffe, wie zum Beispiel Zuckertenside
  • Stoffe aus mineralischen Quellen, wie zum Beispiel Steinmehl, welches für Etiketten verwendet werden kann
  • allergenfreie Parfüme (keine Parfümöle der „26-Stoffe-Liste“)
  • Phosphonate

 

Diese zwei Listen entwickeln sich stetig weiter und beziehen neue Erkenntnisse der Forschung mit ein.
Bei den Produkten wird die Verwendung solcher Rohstoffe zukünftig in den Stammdaten vermerkt und kann dann über den Artikelstamm ausgewertet werden. Dies ermöglicht uns ein konstantes Reporting und Monitoring über den Stand der Verwendung von ökologisch wertvollen Rohstoffen. Mit Hilfe dieser Auswertung können die Sortimente dadurch gezielt entwickelt und gesteuert werden.

Im Berichtszeitraum wurden 245 Rezepturänderungen durchgeführt. Bei jeder Rezepturänderung wurden die hollu Nachhaltigkeitskriterien eingehalten.

 

Ein zukünftiges Ziel ist es auch die Anzahl der Rohstoffe nachhaltig zu senken, um den Aufwand (Rezeptur muss am Leben erhalten werden) in der F&E zu senken.

Im Zuge der Planung des Neubaus der Produktion und der Entwicklung der IMFZ-Strategie (Fertigungsstrategie: Industrielle Fertigung – Manuelle Fertigung – Fertigung extern – Zukauf von Produkten) wurde erkannt, dass die Anzahl der Rohstoffe die ausschlaggebende Größe ist, um einen möglichst hohen Automatisierungsgrad erreichen zu können. Die Anzahl der Rezepturen ist für den Automatisierungsgrad in der Produktion weniger relevant, da nur eine begrenzte Anzahl an Rohstoffen automatisch in die Ansatzkessel dosiert werden kann. Wenn daraus dann eine hohe Anzahl an Rezepturen produziert wird, bleibt der Automatisierungsgrad unverändert und ist unabhängig von der Anzahl der Rezepturen.

Welche Auswirkungen in der Herstellungskette von Roh- und Hilfsstoffen auftreten können und was hollu konkret unternimmt, um diese möglichst gering zu halten, zeigen wir nachfolgend am Beispiel der Rohstoffgruppe Tenside.

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TENSIDE

Tenside sind in den Rezepturen der meisten Reinigungsmittel enthalten, da sie in sich mehrere Eigenschaften vereinen, die für die Reinigungsleistung des Produktes wesentlich sind: Insbesondere durch ihre Fähigkeit, die Oberflächenspannung von Wasser abzusenken und das Schaumverhalten zu steuern, tragen sie entscheidend dazu bei, dass Schmutz von Oberflächen oder aus Fasern abgelöst wird. Nur wenige Reinigungsprodukte für Spezialanwendungen kommen ohne Tenside aus. Dieser Rohstoff ist somit für die gesamte Branche unverzichtbar.

In der Anwendung und Entsorgung sind die Umweltauswirkungen von Tensiden relativ gering. Die heute eingesetzten Tenside sind fast vollständig biologisch abbaubar. Das bedeutet, dass bereits in der Kläranlage der größte Teil davon in andere Produkte umgewandelt wird. Dieser Abbau setzt sich in der Natur fort.

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In der Herstellungskette der Tenside können aber sehr wohl ökologische und soziale Auswirkungen auftreten, die als kritisch zu bewerten sind. In der Reinigungsmittelindustrie werden häufig petrochemische Tenside eingesetzt. Diese werden aus Erdöl bzw. Erdöl-Produkten hergestellt und verbrauchen somit eine nicht nachwachsende Ressource. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels und der angestrebten kohlenstoffarmen Wirtschaft sind sie kritisch zu betrachten. Alternativ dazu können Tenside auch auf Basis erneuerbarer Rohstoffquellen erzeugt werden. Diese Produkte basieren meist auf pflanzlichen Ölen und haben im Allgemeinen ähnliche Eigenschaften wie die petrochemisch gewonnenen – sowohl in technischer Hinsicht bei der Reinigungsleistung als auch hinsichtlich der Abbaubarkeit.

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Diskurs über Palmkernöl

Doch auch bei Rohstoffen aus erneuerbaren Quellen können ökologische und soziale Problemstellungen auftreten. Ein bedeutender nachwachsender Rohstoff für Tenside in der Reinigungsbranche ist Palmkernöl. Das hat wirtschaftliche und verarbeitungstechnische Gründe. Palmölkerne, aus denen das Tensid gewonnen wird, fallen in der Lebensmittelindustrie bei der Herstellung von Palmöl als Nebenprodukt an. Die Reinigungsbranche verarbeitet nur einen kleinen Teil der anfallenden Kerne. Ein Vorteil gegenüber anderen nachwachsenden Rohstoffquellen ist der hohe Flächenertrag von Palmkernöl. Die Nutzung von Palmkernöl als Basis für Reinigungsmittel steht somit nicht bzw. nicht im gleichen Maße in Konkurrenz zur Erzeugung von Lebensmitteln, wie das bei anderen nachwachsenden Rohstoffquellen (z.B. Raps, Oliven, Soja) teilweise der Fall ist. Dennoch ist unbestritten, dass mit der Palmölproduktion ökologische und soziale Risiken verbunden sind. Ein sachlicher Diskurs und konkrete Maßnahmen aller in der Wertschöpfungskette beteiligter Akteure ist daher zweifellos nötig, um negative Auswirkungen zu vermindern. Auch die Reinigungsmittelindustrie und verhältnismäßig kleine Abnehmer wie hollu sind aufgefordert, einen Beitrag zur nachhaltigen Bewirtschaftung dieser Ressource zu leisten.

Es erfolgt eine jährliche Auswertung über den Palmkernöl-Anteil in unseren eingesetzten Tensiden. Für die Gesamtmenge der in den Tensiden enthaltenen Menge Palmkernöl werden „GreenPalm-Zertifikate“ (= RSPO-Zertifizierung) gekauft. Im neuen GJ 22/23 sollen diese Parameter gemeinsam mit der IT durch eine Programmierung auch im ERP-System abgebildet werden.

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Umgang mit Tensiden bei hollu

hollu hat einige tensidfreie Reinigungsprodukte im Sortiment. So haben wir hollueco Produkte entwickelt, die tensidfrei formuliert sind oder bei denen der Tensidanteil stark reduziert werden konnte. Eine Senkung des Tensidanteils um rund 85 Prozent haben wir beispielsweise beim hollueco Cremereiniger erreicht. Für dieses Produkt haben wir die Rezepturen von zwei ähnlichen Scheuermilchreinigern zu der neuen Rezeptur zusammengeführt und weiterentwickelt. Der noch enthaltene Tensidanteil von rund 2 Prozent stammt zu 91 Prozent aus nachwachsenden Quellen und nur zu 9 Prozent von Tensiden aus Erdöl.

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Weitere Rezepturen mit EU-Ecolabel, die im Berichtszeitraum eingeführt wurden:

  • hollueco Geschirr- & Gläserreiniger FH
  • hollueco Geschirr- & Gläserreiniger FW

Durch den vermehrten Absatz solcher Produkte konnte die Menge der von hollu eingesetzten Tenside, trotz eines Anstiegs der Produktionsmenge (Eigenerzeugnisse), im Durchschnitt gleichbleiben.

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Mehr Tenside aus nachhaltigen Rohstoffen

Insbesondere in der gewerblichen Anwendung gibt es jedoch viele Einsatzbereiche, in denen der Wirksamkeit tensidfreier bzw. tensidarmer Reiniger Grenzen gesetzt sind und daher nur solche Produkte zufriedenstellende Ergebnisse erzielen, die Tenside enthalten. Wir streben daher nicht an, unser Sortiment an Reinigungsmitteln gänzlich tensidfrei zu gestalten.

Die Absicht von hollu ist es jedoch, die Menge an Tensiden im Verhältnis zur Produktionsmenge weiterhin zu senken und den Anteil der Tenside aus nachwachsenden Rohsoffen zu erhöhen. Ein konkretes Ziel dazu lautet, dass der Tensidanteil von neuen Produkten zu mindestens 20 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen stammen soll. Als Grundlage dafür haben wir für alle bei uns eingesetzten Tenside erhoben, für welche davon gleichartige Tenside aus nachwachsenden Ressourcen zur Verfügung stehen.

 

Sofern die Tenside aus Palmkernöl stammen, müssen dafür Zertifikate erworben werden, die zur Herstellung von nachhaltigem Palmöl beitragen. hollu ist dem Verein Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) beigetreten, um sogenannte GreenPalm-Zertifikate erwerben zu können. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, dass nicht nur für unsere hollueco Produkte zu tun, sondern ab 2019 für alle von uns verarbeiteten Tenside aus Palmkernöl diese Zertifikate zu kaufen. Für 100 % der von hollu bezogenen Tenside aus Palmkernöl werden somit GreenPalm-Zertifikate erworben.

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CO2-Fußabdruck der Roh- und Hilfsstoffe

hollu hat den Klimaschutz zu einem strategischen Unternehmensziel erklärt. Neben der angestrebten Reduktion des Corporate Carbon Footprints, der mit dem Energieverbrauch von hollu im Zusammenhang steht, wollen wir künftig auch beim Product Carbon Footprint ansetzen und Verbesserungen erzielen. Die CO2-Bilanz der einzelnen Roh- und Hilfsstoffe ist hier eine ausschlaggebende Größe. Wir haben daher im Berichtszeitraum in zahlreichen Lieferantengesprächen versucht, Daten zur CO2-Bilanz der von ihnen bezogenen Roh- und Hilfsstoffe zu bekommen. Es hat sich allerdings herausgestellt, dass kaum ein Lieferant Daten zum Carbon Footprint bereitstellen kann. Um eine Entscheidungsgrundlage für mögliche Maßnahmen zur Reduktion der produktbezogenen CO2-Emissionen zu schaffen, haben wir uns daher entschieden im kommenden Geschäftsjahr mit der Abschätzung des Product Carbon Footprints unserer wichtigsten Roh- und Hilfsstoffe zu beginnen und im Bedarfsfall einen Experten hinzuzuziehen.

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ZIELE UND GEPLANTE MASSNAHMEN GRI 103-2

ZIELE

MASSNAHMEN

hollu Systemhygiene GmbH

Die SDGs als Leitrahmen für hollu

Eigener Ökostrom dank Photovoltaik, E-Mobilität, ökologische Produkte, konsequentes Recycling, Charity-Beiträge und viele weitere konkrete Beispiele, wie wir unsere Verantwortung leben. Gespannt?
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