Materialien

NACHWACHSENDE ROHSTOFFE

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bei den von uns entwickelten und hergestellten Produkten von erdölbasierenden Rohstoffen wegzukommen. Nachwachsende Rohstoffe, wie zum Beispiel Zuckertenside, sollen forciert werden.

RELEVANZ UND AUSWIRKUNGEN GRI 103-1

Die Nutzung von Ressourcen – insbesondere jener fossilen Ursprungs – ist mit Emissionen und anderen Umweltauswirkungen verbunden – und das entlang des gesamten Lebenszyklus von Produkten. Außerdem können knapper werdende Ressourcen und schwankende Rohstoffpreise zu starken wirtschaftlichen und sozialen Verwerfungen führen. Ressourcennutzung hat somit teilweise erhebliche Folgen.

Die chemischen Rohstoffe und auch notwendige Hilfsstoffe, die zur Erzeugung unserer Reinigungs- und Hygieneprodukte verwendet werden, bilden den größten Anteil am Materialverbrauch von hollu. Der Großteil davon stammt aus nicht erneuerbaren Quellen.

Verpackungen für unsere überwiegend flüssigen Produkte sind nach wie vor aus Polyethylen und bilden den größten Anteil an Verpackungsmaterial.

Die Vision von hollu lautet aber ganz klar – weg vom Kunststoff. Kunststoff stellt in der heutigen Zeit ein großes Umwelt-Problem dar und beschert jährlich Berge an Abfall. Durch die negativen Auswirkungen dieses Rohstoffs wollen wir die Verwendung von Kunststoff weitgehend vermeiden. Wenn trotzdem Kunststoff zur Verpackung notwendig ist, wollen wir auf umweltverträglichere Varianten oder Recycling-Kunststoff zurückgreifen.

Sämtliche zum Einsatz kommenden Materialien werden von Lieferanten bezogen. Direktentnahmen aus der Natur erfolgen bei uns – abgesehen vom Produktionsrohstoff Wasser – nicht.

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HERANGEHENSWEISE UND LEISTUNG GRI 103-2, 301-1, 301-3

Rund 96 Prozent des Materialverbrauchs bei hollu entfallen auf die chemischen Roh- und Hilfsstoffe, die wir gänzlich zu hochwertigen Reinigungs- und Hygieneprodukten verarbeiten. Die Höhe des absoluten Materialverbrauchs in diesem Bereich hängt somit unmittelbar mit der Produktionsmenge zusammen. Wir verfolgen hier das Ziel, die Verwendung von nachwachsenden und ökologisch wertvollen Rohstoffen klar zu forcieren. Der Anteil an Verpackungsmaterial macht die restlichen rund 4 Prozent das Materialeinsatzes aus. Hier ist unser wichtigstes Ziel, möglichst auf Kunststoff zu verzichten bzw. – wo dies nicht möglich ist – so viel wie möglich auf Recycling-Kunststoff zurückzugreifen.

Mit den im Geschäftsjahr 2020/21 6.369 Tonnen verbrauchtem Material sind wir bei einem Wert angelangt, wie wir ihn zuletzt im Geschäftsjahr 2016/17 gesehen haben. Zum einen wurden über 30 % weniger Rohstoffe verbraucht, zum anderen rund 70 % weniger Verpackungsstoffe.

Im Geschäftsjahr 2021/22 ist der Materialverbrauch – bei einer fast gleichen Produktionsmasse wie 2018/19 – ebenfalls mit diesem Jahr vergleichbar.

 

Beim Betriebsstoff Büropapier konnten wir einen wichtigen Hebel bisher noch nicht umsetzen. hollu hat sich vorgenommen, den Rechnungsversand an seine Kunden auf e-Rechnung umzustellen. Verschiedene Einflüsse haben das bisher verhindert und der durchschnittliche Verbrauch von knapp sieben Tonnen Papier pro Jahr hat sich im Berichtszeitraum nicht verändert. Dennoch wird es hier im Rahmen der Digitalisierung in absehbarer Zeit wirksame Aktivitäten geben.

Wirksamer war hingegen die massive Reduktion von Druckern im Unternehmen. Einzeldrucker wurden aus Büros entfernt und an zentralen Stellen wurden Druckinseln installiert. Damit konnte der Verbrauch an Tonerkassetten im Berichtszeitraum von 325 (Geschäftsjahr 2017/18) kontinuierlich auf derzeit 69 Stück p.a. reduziert werden.

Spezifischer Materialverbrauch [t/t]:

Materialverbrauch [t]:

Mit steigender Produktionsmasse hat auch der Materialverbrauch stetig zugenommen. Der Knick im Geschäftsjahr 2020/21 ist eine Auswirkung der pandemiebedingten Lockdowns, die insbesondere unsere Division Gastronomie schwer getroffen haben. Im Geschäftsjahr 2021/22 lag der Materialverbrauch hingegen wieder bei 8.162 Tonnen. Im Durchschnitt wurden in diesem Jahr für eine Tonne Produkt 657 Kilogramm Material verbraucht (spezifischer Materialverbrauch). Dieser Wert beinhaltet nicht nur die chemischen Roh- und Hilfsstoffe, sondern auch die Betriebsstoffe und das Verpackungsmaterial.

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Den Anteil der erneuerbaren und nicht erneuerbaren Materialien hat hollu für die Materialgruppen Betriebs- und Verpackungsstoffe geschätzt. Bei der Materialgruppe Roh- und Hilfsstoffe wurde inzwischen eine Möglichkeit gefunden, genauere Daten zu generieren. Das hat ergeben, dass der Anteil an erneuerbaren von 5 % (2018) auf 11 % (2022) erhöht werden konnte. Der Anteil in den Summenkennzahlen wurde auf Basis der durchschnittlichen Verbräuche im Berichtszeitraum errechnet.

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Kreislaufwirtschaft bei Verpackungen

Warum setzen wir bei den Eigenerzeugnissen nicht auf 100 % Rezyklat bei den Verpackungen? Ein großer Teil unserer Produkte unterliegt im Transport den Regeln des ADR (Gefahrgut). Demnach sind für derartige Güter speziell UN-geprüfte Verpackungen zu verwenden. Diese können derzeit aufgrund der Gesetzgebung nicht aus Rezyklat bestehen.

Beim Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) wurde aufgrund des EU Green Deals und den damit einhergehenden voraussichtlich verpflichtenden Umstellungen auf einen gewissen Rezyklat-Anteil bei Verpackungen bis 2030 eine neue Expertengruppe gegründet. hollu arbeitet bei dieser Expertengruppe mit, um seinen Beitrag zum Vorantreiben dieses Themas leisten zu können. Das Ziel ist, aus Rezyklat hergestellte Verpackungen für unsere Produkte verwenden zu können.

hollu ist mit anderen Netzwerkpartnern – insbesondere aus der Verpackungsindustrie – im Austausch, um auch von dieser Seite eine Entwicklung in Richtung nachhaltigere Kunststoffverpackung mitzugestalten. So hat es bereits mehrere Prototypen der typischen hollu 1-Liter-Formflasche gegeben, die aus 60 %, 80 % und 100 % PE-Rezyklat geblasen wurden. Weitere Tests und Erkenntnisgewinnung sind aktuell im Gange.

Der enorme Rückgang beim Verbrauch der Verpackungsstoffe im Geschäftsjahr 2020/21 spiegelt einen pandemiebedingten Einbruch bei den Transporten an unsere Händler wider. Der im vorangegangenen Jahr noch deutlich sichtbare Mehraufwand durch die veränderte Pack-Form bei Ganz-Paletten-Transporten ist hier im Vergleich um über 75 % zurückgegangen. Der Rückgang wird praktisch ausschließlich durch den geringeren Verbrauch an Pappe erreicht. Im Geschäftsjahr 2021/22 sind diese Transporte wieder zurückgekommen, was auch der neuerliche Anstieg an Verpackungsmaterial zeigt.

Spezifischer Materialverbrauch Verpackungsstoffe [kg/t]:

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Kanister-Rücknahme & -Wiederverwendung

Unabhängig von den Entwicklungen bei den Rohstoffen für Verpackungen setzen wir auch weiterhin auf die mehrfache Wiederverwendung unserer Gebinde. Die Rücknahme der Leergebinde bei unseren Kunden und deren Reinigung und Wiederverwendung haben bei hollu bereits seit den 1970er-Jahren Tradition. So konnten wir im abgelaufenen Geschäftsjahr immerhin wieder 44 Tonnen Kunststoff einsparen. Die Entwicklung der Reinigung und Wiederverwendung von Gebinden ist im Berichtszeitraum nicht so verlaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Einerseits wurde beginnend mit dem Geschäftsjahr 2019/20 eine umfassende Gebinde-Umstellung gestartet. Dabei wurden sämtliche Kanister der Größen 20, 12 und 10 Liter Zug um Zug aus dem Prozess ausgeschieden und durch neue 20- und 10-Liter-Kanister ersetzt. In diesem Zeitraum sank daher der Anteil an wiederverwendeten und stieg der Anteil an neuen Kanistern merkbar an. Die Bilanz bei den wiederverwendeten Kanistern hat sich auch im Folgejahr erneut verschlechtert. Eine geringe Auslastung der Produktion, Kurzarbeitsphasen, ein Wegbrechen der Gastronomie aufgrund der Pandemie-Situation sind die Hauptgründe für diese Entwicklung. Umso erfreulicher ist der jüngste Anstieg an gereinigten und wiederverwendeten Gebinden auf 67.800 Stück. Das ist ein Anteil von 15 Prozent am Gesamtverbrauch.

Gewicht neuer und wiederverwendeter Kanister [t]:

Anteil neuer und wiederverwendeter Kanister [t]:

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Wolfgang Koll

Für die Materialbeschaffung bei hollu ist Wolfgang Koll hauptverantwortlich – Bereichsleiter Innovation
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ZIELE UND GEPLANTE MASSNAHMEN GRI 103-2

ZIELE

MASSNAHMEN

hollu Systemhygiene GmbH

Die SDGs als Leitrahmen für hollu

Eigener Ökostrom dank Photovoltaik, E-Mobilität, ökologische Produkte, konsequentes Recycling, Charity-Beiträge und viele weitere konkrete Beispiele, wie wir unsere Verantwortung leben. Gespannt?
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