Im Geschäftsjahr 2018/19 lag der Materialverbrauch bei 8.510 Tonnen. Im Durchschnitt wurde in diesem Jahr für eine Tonne Produkt 684 Kilogramm Material verbraucht (spezifischer Materialverbrauch). Der Wert ist gegenüber dem Vorjahr erneut leicht gestiegen. In Kombination mit dem gesunkenen spezifischen Wasserverbrauch zeigen die Aktivitäten in Bezug auf die höhere Konzentration der Produkte ihre Wirkung. Der spezifische Materialverbrauch beinhaltet nicht nur die chemischen Roh- und Hilfsstoffe, sondern auch die Betriebsstoffe und das Verpackungsmaterial.
Der Anteil des Materials aus erneuerbaren Quellen hat sich dabei nicht nennenswert verändert.
Die Bilanz bei den wiederverwendeten Kanistern sieht nicht ganz so erfreulich aus. Aufgrund der stark gestiegenen Produktionsmengen war es erforderlich, Personalressourcen aus der Kanisterwäsche zeitweise abzuziehen und im Produktionsbereich einzusetzen. Es ist jedoch geplant, in der Produktion einen Schichtbetrieb aufzubauen, wodurch sich diese Situation wieder normalisieren wird. Ein weiterer Grund für die höhere Quote an neu zugekauften Kanistern ist, dass wir seit dem Geschäftsjahr 2018/19 an einen Großabnehmer im benachbarten Ausland liefern. Eine Rücknahme von Leergebinden aus dieser Region macht ökologisch und auch wirtschaftlich keinen Sinn, weshalb wir davon Abstand genommen haben.
Der Anstieg an Gemeindewasser erklärt sich aus dem Umstand, dass die Trinkwasserversorgung des Gebäudekomplexes, der die Produktion, die Logistik, den Kundendienst und die Forschung & Entwicklung beherbergt, im vergangenen Geschäftsjahr an die Gemeindewasserversorgung angeschlossen wurde. Bisher wurde dieser Teil auch mit Brunnenwasser versorgt. Insgesamt ist es gelungen, den spezifischen Wasserverbrauch auf 0,87 m3 Wasser pro produzierte Tonne Produkt zu senken.
In Summe ist der Energieverbrauch von hollu im Berichtszeitraum auf 9.132 MWh gesunken. Dafür sind in erster Linie die Energieträger Erdgas und Heizöl verantwortlich, bei denen der Verbrauch aufgrund eines weniger kalten Winters deutlich zurückgegangen ist. Demgegenüber ist der Stromverbrauch in Summe um rund 8 Prozent gestiegen. Mit einem Anteil von rund 50% am gesamten Strombedarf und einer Steigerung von 15% ist die Produktion hauptsächlich für den Anstieg verantwortlich.
Der Bestand der Auslieferfahrzeuge wird laufend erneuert. Im Berichtszeitraum hat hollu 12 neue EURO 6 LKWs angeschafft. Per Ende des Geschäftsjahres 2018/19 waren noch fünf EURO 5 EEV LKWs im Einsatz. EURO 5 EEV ist eine Vorstufe zur EURO 6 Klasse. Unseren Kundendienstmitarbeitern standen 2018/19 38 Leicht-LKWs zur Verfügung und im Vertrieb waren 148 Fahrzeuge, überwiegend PKWs, in Verwendung.
Bei den ungefährlichen Abfällen sehen wir jedoch einen Anstieg der Mengen. Das hängt in erster Linie mit dem Bau eines neuen Lagers für brennbare Flüssigkeiten zusammen. Auch der Neubau einer Niederlassung in Graz hat seinen Beitrag zum Anstieg dieser Fraktion geführt. Außerdem wurden in Zirl alte Anlagen demontiert, die im zweiten Jahr in Folge zu einer Vervielfachung von Metallabfällen geführt hat.
Im Geschäftsjahr 2018/19 wurden Produkte des holluQUID-Systems auf einen umweltfreundlicheren Standard umgestellt. Damit einher gingen Austauschaktionen bei unseren Kunden. Das hatte zur Folge, dass das Abfallaufkommen in den Kategorien „Kunststoff- und Gummiabfälle“, „Zellulose-, Papier- und Pappe Abfälle“ und „Sonstige ungefährliche Abfälle“ angestiegen ist.
Für den Teilstrom 1 ist eine stationäre Abwassermengenmessung vorgeschrieben und installiert. Die Abwassermenge dieses Teilstroms ist mit maximal 50 Kubikmeter pro Tag begrenzt. Dieser Wert wurde im Berichtszeitraum an keinem Tag überschritten.
In Summe ist die von hollu erzeugte Abwassermenge in den letzten Jahren gestiegen. Im Geschäftsjahr 2018/19 sind 5.983 Kubikmeter angefallen was auf die Steigerung der Produktion zurückzuführen ist. Das spezifische Abwasseraufkommen verzeichnet jedoch einen stetigen Rückgang und lag zuletzt bei 0,48 Kubikmeter je Tonne Produktionsmasse.
* Das Abwasseraufkommen an den Vertriebsstandorten ist in den Daten nicht enthalten, ist aber aufgrund der vergleichsweise wenigen Mitarbeiter vor Ort vernachlässigbar gering.
Die Umrechnung der Sachbilanzgrößen in Kohlendioxid-Äquivalente (CO2-e) erfolgte anhand der Daten, die vom Umweltbundesamt Österreich jährlich zur Erhebung der Österreichischen Luftschadstoffinventur berechnet und veröffentlicht werden. Berechnet wurden Scope 1 und Scope 2 der Treibhausgasemissionen von Erdgas, Heizöl, Diesel und Strom.
Die Treibhausgasemissionen für Strom wurden sowohl market-based als auch location-based berechnet. Beim Market-based-Ansatz wurden für alle Standorte die Emissionen entsprechend dem Strommix des jeweils bezogenen Stromprodukts berechnet. Beim Location-based-Ansatz wurde der gesamte Stromverbrauch von hollu mit den durchschnittlichen Treibhausgasemissionen der Stromproduktion in Österreich berechnet.
Da hollu an zwei Vertriebsstandorten als Mieter keine Informationen darüber hat, welcher Strom bezogen wird, wurden die Market-based-Berechnungen dort ebenfalls auf Grundlage des österreichischen Strommix berechnet.
Der Stromverbrauch hat nur sehr geringe Auswirkungen auf die Emissionsbilanz von hollu. Einerseits, weil wir in Summe mit 92 Prozent einen sehr hohen Ökostromanteil haben und andererseits, weil der Stromverbrauch nur 6,4 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs beträgt.
Die mit Abstand meisten Emissionen entstehen durch die betriebliche Mobilität und den damit verbundenen Dieselverbrauch. Hier liegt der größte Hebel, um unsere Treibhausgasemissionen zu senken. Einsparpotenzial besteht aber auch bei der Bereitstellung von Raum- und Prozesswärme, für die derzeit noch ausschließlich die fossilen Energieträger Erdgas und Heizöl leicht verwendet werden.