Betriebliche Mobilität

GROSSE HEBELWIRKUNG NUTZEN

Auf unserem Weg zu einer nachhaltigen und sauberen Welt spielt unser Fuhrpark eine entscheidende Rolle. Hier liegt nach wie vor die größte Hebelwirkung, um unseren Energieverbrauch und CO2-Ausstoß in eine positive Richtung zu beeinflussen.

RELEVANZ UND AUSWIRKUNGEN GRI 103-1

Nichts geht mehr ohne Mobilität. Jeden Tag sind Millionen von Gütern und Menschen unterwegs – lokal, regional und international. Das führt zu hohem Verkehrsaufkommen in Städten, aber auch auf Autobahnen und Landstraßen.

Der zunehmende Trend zur Suburbanisierung verstärkt diese Entwicklung zusätzlich. Denn dadurch werden Wege weiter und häufiger. Arbeit, Wohnen, Leben und Einkaufen finden an unterschiedlichen Orten statt. Das beeinflusst Kommunen und Bevölkerung, weil sie unter der Verkehrsbelastung leiden, aber auch Mitarbeiter von Unternehmen auf ihrem täglichen Arbeitsweg, die daraufhin ermüdet und gestresst am Arbeitsplatz ankommen.

Nicht alle Aspekte des Verkehrs und der damit direkt und indirekt zusammenhängenden Umweltauswirkungen sind von einem Unternehmen steuer- oder beeinflussbar. Dennoch können ein effizientes betriebliches Mobilitätsmanagement und die Wahl umweltfreundlicher Verkehrsmittel dazu beitragen, die negativen ökologischen Auswirkungen des Verkehrs zu minimieren.

hollu verfügt über einen eigenen Fuhrpark mit mehr als 220 Fahrzeugen. Der Energieverbrauch und der CO2-Fußabdruck von hollu werden damit maßgeblich durch den Treibstoffverbrauch der Firmenfahrzeuge beeinflusst.

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HERANGEHENSWEISE UND LEISTUNG GRI 103-2

Der Fuhrpark bei hollu ist in drei Kategorien zu unterteilen: Für die Auslieferung unserer Waren betreiben wir LKWs zwischen 10 und 12 Tonnen Gesamtgewicht. Hier haben wir per Ende des Geschäftsjahres 2021/22 einen Bestand von 41 Fahrzeugen erreicht. Unser technischer Kundendienst ist mit leichten LKWs, also Transportern oder Fiskal-PKWs, ausgestattet. Hier waren es zuletzt 37 Fahrzeuge. Unser Vertriebs-Außendienst verwendet PKWs und der Bestand lag per Ende des Geschäftsjahres 2021/22 bei 147 Fahrzeugen.

Im Berichtszeitraum wurde der Fuhrpark weiterhin kontinuierlich erneuert. Wir haben insgesamt 17 LKWs und 5 Leicht-LKWs für die Logistik neu angeschafft. Die Leicht-LKWs werden für kleinere Touren oder notwendige Sonderzustellungen eingesetzt. Damit kann der Fuhrpark der schweren LKWs entlastet und auch der Treibstoffverbrauch gesenkt werden. Die gesamte LKW-Flotte besteht aus Fahrzeugen mit der aktuellen Motorengeneration EURO 6. Wir blicken hier in die Zukunft und prüfen aktuell die Anwendbarkeit von Wasserstoff-betriebenen LKWs für unser Einsatzgebiet. Ebenfalls wird es in Kürze einen Testlauf mit einem Elektro-LKW geben, der uns Erkenntnisse über die Verwendung im Verteilerverkehr bringen wird.

In Ausnahmefällen beauftragen wir auch Speditionen oder Paketdienste mit der Auslieferung. Ein Warentransport mit der Bahn ist aus logistischen Gründen leider nicht möglich. Das gilt auch für die Anlieferung. Sämtliche Rohstoffe und Handelswaren werden von unseren Lieferanten oder den von ihnen beauftragten Speditionen per LKW nach Zirl geliefert.

Zur Regelung der dienstlichen und privaten Nutzung von Firmenfahrzeugen gibt es eine KFZ-Richtlinie, in der die verfügbaren KFZ-Typen, die Zuteilung der Fahrzeuge an die Mitarbeiter und die Nutzungsbedingungen definiert sind.
Die in der Richtlinie enthaltene gesetzliche Regelung zum Sachbezug stellt einen Anreiz für die Mitarbeiter dar, ein möglichst klimafreundliches Fahrzeug zu wählen. Gemäß dieser Regelung beträgt der monatliche Sachbezugswert 2 Prozent statt 1,5 Prozent, wenn ein Auto gewählt wird, dessen CO2-Ausstoß über einem definierten Grenzwert liegt. Der Grenzwert wurde bis 2020 auf 118 g/km lt. NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) gesenkt. Ab 2020 wurden die Angaben der Normverbrauchsmessung auf WLTP (Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicle Test Procedure) umgestellt und der Grenzwert wird, beginnend bei 141 g/km, bis 2025 auf 126 g/km gesenkt.

Dieses Anreiz-Modell wird allerdings auslaufen, denn wir haben uns entschieden, den gesamten PKW-Fuhrpark auf E-Mobilität umzustellen. Aktuell gibt es bei den von hollu bevorzugten E-Fahrzeug-Typen massiven Lieferverzug. Daher wird bereits an einer Ausweitung der Modellpalette in unserer KFZ-Richtlinie gearbeitet, um die Fuhrpark-Umstellung trotzdem schnell genug vorantreiben zu können.

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Testbetrieb zeigt Wirkung

Eine geplante Maßnahme im letzten Unternehmensbericht hat gelautet: „Jährlich prüfen, ob E-Mobilität/alternativer Antrieb schon wirtschaftlich, logistisch und ökologisch sinnvoll ist und Testlauf für Elektroautos starten“.

Mit der Anschaffung eines ersten Elektrofahrzeuges und der Übergabe an einen Mitarbeiter im Jänner 2019 wurde diese Maßnahme umgesetzt. Sein aktuelles Firmenfahrzeug hatte ausgedient – die perfekte Gelegenheit, um auf Strom umzusteigen und den Testlauf für das erste E-Auto bei hollu zu starten. Mit dem Fahrzeug wurden im Berichtszeitraum bisher über 80.000 km zurückgelegt. Mit einem Dieselfahrzeug wäre für dieselbe km-Leistung ein Verbrauch von ca. 5.000 Litern Diesel angefallen. Allein durch diesen Testbetrieb konnten damit bisher rund 13.000 kg CO2 eingespart werden.

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Entscheidung steht fest

Für uns ist klar – auf unserem Weg zu einer nachhaltigen und sauberen Welt spielt unser Fuhrpark eine entscheidende Rolle. Seit der Zielvorgabe, die E-Mobilität oder alternative Antriebe auf Tauglichkeit zu prüfen, hat sich im Bereich der Elektromobilität viel getan.

Die Palette der angebotenen Fahrzeuge wird von Jahr zu Jahr umfangreicher. Die Reichweiten der Fahrzeuge steigen, die Ladeinfrastruktur wird ausgebaut, die Einsatzmöglichkeit im betrieblichen Alltag wird besser.

Diese Faktoren und die Zielsetzung, mit möglichst viel Eigenleistung CO2-neutral zu werden, haben bei hollu zu der Entscheidung geführt, den gesamten PKW-Fuhrpark bis 2025 auf Elektrofahrzeuge umzustellen.

Die Ausarbeitung einer umfangreichen Car Policy samt möglicher Fahrzeugtypen und einer Strategie bzgl. Lademöglichkeiten bzw. Ladeinfrastruktur ist erfolgt. Aktuell wurden bereits die ersten Tranchen an Neufahrzeugen bestellt.

Eine Umstellung des Fuhrparks in dieser Dimension bringt auch einen erhöhten Informationsbedarf für die betroffenen Mitarbeiter mit sich. Das Thema ist für viele noch sehr neu und es entstehen Fragen nach Reichweiten, Lademöglichkeiten und vielem mehr. Es ist uns ein Anliegen, die Mitarbeiter umfangreich zu informieren und an das Thema E-Mobilität heranzuführen. Das gelingt neben weiteren Maßnahmen auch mit geeigneten Videobotschaften.

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Anreiz für alternativen Pendlerverkehr

Die betriebliche Mobilität besteht neben Wirtschafts- und Lastverkehr und dienstlicher Mobilität auch aus Mitarbeitermobilität. Neben unserer Logistik für die Kundenzustellungen und unserem Kundendienst- und Vertriebs-Fuhrpark ist also auch der Weg der Mitarbeiter von und zur Arbeitsstätte relevant. Die Initiative ummadum wurde gegründet, um sich jeden Tag für die Etablierung eines ressourcenschonenderen, nachhaltigeren und bedarfsorientierteren Verkehrssystems einzusetzen. Das gelingt durch Partnerschaften mit Unternehmen und Gemeinden, die daran interessiert sind, eine nachhaltige Mobilität ihrer Mitarbeiter zu belohnen.

Durch das Tracken der klimaschonenden Kilometer und die Belohnung mit Gutscheinen für den regionalen Handel sollen das Bewusstsein für das Thema „CO2 einsparen und Klima schützen“ am Weg zur und von der Arbeit gesteigert und klimaschonendere Mobilität durch die Bildung von Fahrgemeinschaften, die Nutzung des Fahrrades und das Zu-Fuß-Gehen gefördert werden. hollu hat sich entschlossen, diese Initiative als Umweltpartner zu unterstützen und so können unsere Mitarbeiter schon ab dem Frühjahr 2022 für jeden nachhaltig zurückgelegten Kilometer Punkte sammeln und Belohnungen erhalten.

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Daten und Fakten zur betrieblichen Mobilität

Kilometerleistung [Mio km]:

Treibstoffverbrauch [hL]:

Durchschnittlicher Treibstoffverbrauch [L/100km]:

Mit den 225 Fahrzeugen des hollu Fuhrparks haben unsere Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2021/22 rund 6,5 Millionen Kilometer zurückgelegt. Im Berichtszeitraum lag der höchste Wert im Geschäftsjahr 2019/20 bei 8,2 Millionen Kilometer, im Durchschnitt bei 7,05 Millionen. Demnach ist die Kilometerleistung zuletzt unter dem Durchschnitt gelegen.

Mit dem letzten Bericht haben wir uns eine Verbesserung des Monitorings der Kilometerleistung und der Treibstoffverbräuche vorgenommen. Eine Stabilisierung konnte erreicht werden, wenngleich uns bewusst ist, dass hier noch Verbesserungspotential besteht.

Die Kilometerleistungen sind in den beiden letzten Jahren, entsprechend den pandemiebedingten Rückgängen bei den Produktions- und Verkaufsmengen, ebenfalls entsprechend zurückgegangen. Die Entwicklungen der spezifischen Kilometerleistung, also km pro Tonne Produktionsmasse, und des spezifischen Treibstoffverbrauches, also Liter pro Tonne Produktionsmasse, zeigen beide einen positiven Trend, indem sie sich verringern. Einzig der Treibstoffverbrauch in Liter pro 100 km ist nach dem vorläufigen Tiefststand von 7,02 im Vorjahr im Geschäftsjahr 2021/22 wieder etwas angestiegen, und zwar auf 7,67 l/100km. Die Gründe dafür konnten noch nicht erhoben werden, Analysen sind aber im Gange.

Spezifische Kilometerleistung [km/t]:

Spezifischer Treibstoffverbrauch [L/t]:

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Ralph Preiser

Für die betriebliche Mobilität bei hollu ist Ralph Preiser hauptverantwortlich – Abteilungsleiter Facility Management
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ZIELE UND GEPLANTE MASSNAHMEN GRI 103-2

ZIELE

MASSNAHMEN

hollu Systemhygiene GmbH

Die SDGs als Leitrahmen für hollu

Eigener Ökostrom dank Photovoltaik, E-Mobilität, ökologische Produkte, konsequentes Recycling, Charity-Beiträge und viele weitere konkrete Beispiele, wie wir unsere Verantwortung leben. Gespannt?
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