Energiesparen bedeutet, die gewünschte „Leistung“ mit weniger Endenergie zu erreichen. Das ist wirtschaftlich sinnvoll, schont die Umwelt und endliche Ressourcen. Wir wollen unsere Energieeffizienz weiter steigern, mehr Energie aus erneuerbaren Quellen nutzen und auch selbst Energie erzeugen.
RELEVANZ UND AUSWIRKUNGEN
GRI 103-1
Ein gut funktionierendes Energiesystem ist eine wesentliche Voraussetzung für wirtschaftliche Aktivität. Aufgabe des Energiesystems muss es sein, den Bedarf an Energiedienstleistungen jederzeit verlässlich, zu erschwinglichen Preisen und unter Minimierung negativer Umweltauswirkungen zu decken.
Ein in diesem Sinne nachhaltiges Energiesystem stellt auch einen wichtigen Standortfaktor dar, trägt zu Wachstum und Beschäftigung bei, stimuliert technologische Innovation und fördert die Erschließung neuer Märkte.
Im Sinne der Energiewende
Die Energiepolitik der Europäischen Union ist, auch im Hinblick auf die Pariser Klimaschutzziele, darauf ausgerichtet, die Energieeffizienz zu steigern sowie neue und erneuerbare Energieformen zu fördern. Die Energieversorgungsunternehmen stehen vor der Herausforderung, fossile Energieträger durch erneuerbare zu ersetzen und die Versorgungssicherheit mit Energie innerhalb Europas zu gewährleisten. Doch nicht nur die Energieversorger, auch andere Unternehmen können einen Beitrag zur angestrebten Energiewende und Versorgungssicherheit leisten – etwa durch bewussten Energiekonsum oder indem sie selbst Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugen. Durch eine dezentrale Energieproduktion direkt am Ort des Bedarfs können Energieverluste, wie sie etwa bei einer zentralen Stromerzeugung durch die notwendige Transformation und Leitung des Stroms entstehen, reduziert werden.
Eigenproduktion von Energie
Der größte Anteil an Energie wird bei hollu für den Fuhrpark und Transport (68 %) aufgewendet. Der Bedarf für Gebäude (22 %) und Produktionsprozesse (10 %) macht rund ein Drittel des gesamten Energieeinsatzes aus. Die Energieträger sind Diesel, Erdgas, Heizöl leicht und Strom und werden allesamt von Lieferanten bezogen. Im Berichtszeitraum konnte jedoch die erste Photovoltaik-Anlage in Graz in Betrieb genommen werden, mit der nun auch Eigenproduktion von Energie stattfindet.
Ein sparsamer und effizienter Energieeinsatz ist nicht nur aus ökologischer Sicht notwendig, auch Kostengründe sprechen dafür: Im Geschäftsjahr 2021/22 lagen die Energiekosten von hollu bei rund 966.000,- Euro.
HERANGEHENSWEISE UND LEISTUNG
GRI 103-2, 302-1, 302-3, 302-4
In den letzten Jahren hat hollu bereits eine Reihe von Maßnahmen umgesetzt, um den Energieverbrauch zu senken. Dazu zählen beispielsweise die thermische Sanierung des Bürogebäudes 1 in Zirl, der kontinuierliche Umbau von Beleuchtungen auf energiesparende LED-Technik, intelligente Steuerung der Beleuchtungszeiten, die Modernisierung der Druckluftversorgung in der Produktion in Zirl, der Bau und Bezug einer neuen Niederlassung in Graz und zuletzt die Errichtung einer neuen Lagerhalle in Zirl.
Mit der Errichtung einer Photovoltaikanlage in der Niederlassung Graz sind wir auch dem Ziel der Steigerung des Energieanteils aus erneuerbaren Quellen einen Schritt nähergekommen.
Als Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern ist hollu laut Energieeffizienzgesetz verpflichtet, entweder ein Energiemanagementsystem zu implementieren oder alle vier Jahre ein Energieaudit durchführen zu lassen. Nachdem wir uns für die Variante Energieaudit entschieden hatten, wurde im Sommer 2020 das zweite derartige Audit durchgeführt. Es wurden kurz-, mittel und langfristige Einsparmaßnahmen vorgeschlagen, die zu prüfen sind und – sofern auch wirtschaftlich vertretbar – umgesetzt werden. Der Facility Manager ist bei hollu für die Umsetzung der Energiesparmaßnahmen und das laufende Controlling der Verbräuche zuständig.
Sehr großes Energie-Einsparungspotential sehen wir mit der Errichtung der neuen Produktionsanlage, insbesondere durch Konzepte der Wärmerückgewinnung von Prozesswärme. Heizenergie für die neuen Gebäude wird mit Wärmepumpen gewonnen und Strom werden wir mit einer Photovoltaikanlage selbst erzeugen. Außerdem ist derzeit eine Energy-Map in Ausarbeitung, die uns bei der Steuerung und Analyse des Energieverbrauches unterstützen wird.
Energieverbrauch gesunken
Im Geschäftsjahr 2021/22 hat hollu 8.131.MWh Energie benötigt. Das liegt etwas unter dem Durchschnitt der letzten acht Jahre, der sich bei 8.729 MWh p.a. eingependelt hat.
Energieverbrauch [MWh]:
Spezifischer Energieverbrauch [MWh/t]:
Der spezifische Energieverbrauch konnte im Berichtszeitraum – mit Ausnahme des Geschäftsjahres 2020/21 – kontinuierlich gesenkt werden. Im Geschäftsjahr 2021/22 lag er bei 0,65 MWh pro produzierte Tonne Eigenerzeugnis, das ist ein Rückgang um 31 Prozent seit dem Geschäftsjahr 2017/18.
Energieverbrauch je Energieträger [MWh]:
Bei der Betrachtung der einzelnen Energieträger fallen die kontinuierliche Steigerung des Stromverbrauchs und der gegenüber den Vorjahren wieder angestiegene Gasverbrauch auf. Gas wird bei hollu ausschließlich für die Beheizung der Gebäude verwendet. Daher sind hier vorwiegend äußere wetterbedingte Einflüsse der Grund für die Schwankungen. Der gestiegene Stromverbrauch hängt primär mit der Erweiterung der Gebäude und Anlagen in Zirl und mit den damit verbundenen Bautätigkeiten zusammen. Der Treibstoffverbrauch hängt mit den Aktivitäten des Vertriebes, des Kundendienstes und der Logistik zusammen. Hier sind deutlich die Auswirkungen der Pandemie in den letzten beiden Jahren erkennbar. Mit der Umstellung des Fuhrparks auf e-Mobilität in den nächsten Jahren wird sich hier eine massive Verschiebung vom Energieträger Diesel auf Strom ergeben.
Ralph Preiser
Für das Thema Energie bei hollu ist Ralph Preiser hauptverantwortlich – Abteilungsleiter Facility Management
ZIELE UND GEPLANTE MASSNAHMEN
GRI 103-2
ZIELE
MASSNAHMEN
Die SDGs als Leitrahmen für hollu
Eigener Ökostrom dank Photovoltaik, E-Mobilität, ökologische Produkte, konsequentes Recycling, Charity-Beiträge und viele weitere konkrete Beispiele, wie wir unsere Verantwortung leben. Gespannt?
Zu den SDGs
