KRISENSITUATION WIRD ZUM MOTIVATOR
GRI 102-10, 102-48, 102-49
Krisen fordern Entscheidungen in schwierigen und, wie wir im Falle der Corona-Krise gesehen haben, oft unvorhersehbaren Situationen. Was gestern selbstverständlich war, spielt in der Krise keine Rolle mehr. Was immer funktioniert hat, ist plötzlich nutzlos geworden. Und was erlaubt war, darf man nicht mehr.
Krisenmanagement ist ein Prozess zur Planung, Bewältigung und Prävention akuter oder unerwarteter Notsituationen im Unternehmen. So kann entsprechend flexibel und angemessen reagiert werden, wie am Beispiel zu Beginn und während der COVID-19-Pandemie bei hollu sehr gut zu sehen war.
Schnelle Reaktion
Unmittelbar nachdem die Bundesregierung das Tiroler Paznauntal und St. Anton a. A. unter Quarantäne gestellt hatte, wurde bei hollu ein Krisenstab eingerichtet und ein Krisenplan mit vier Eskalationsstufen erarbeitet: Schutzschirm – Rettungsschirm – Sanierung – Insolvenz. Der Krisenstab setzte sich aus dem Eigentümer, dem Geschäftsführer, allen Bereichsleitern und den beiden Stabsstellen zusammen. Oberstes Ziel war die Liquiditätssicherstellung. Es wurde daraufhin täglich die Situation neu beurteilt und entsprechend reagiert.
Unter dem Motto „Chancen erkennen und nutzen“ wurden folgende Schritte gesetzt:
Prüfen und festlegen der notwendigen personellen Ressourcen
Analyse der Möglichkeiten bzgl. Home-Office
Abbau von Überzeiten und Urlauben
Anhebung der Produktionskapazitäten – Schichtbetrieb
Auslieferung klären (Quarantänegebiete)
Mitarbeiter informieren
Klare Kommunikation
Die Mitarbeiter wurden stets über die Plattform holluNet sowie mit Videobotschaften der Geschäftsführung über die aktuelle Situation und Maßnahmen informiert. Als Hersteller von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln wurde das Unternehmen vom Wirtschaftsministerium als systemrelevant (kritische Infrastruktur) eingestuft.
Klare Regeln
Es wurden die hollu Corona-Ampel und der hollu Hygienekodex eingeführt. Später wurde die Möglichkeit für die Mitarbeiter geschaffen, wöchentlich einen COVID-19-Antigen-Schnelltest durchzuführen. Dafür kam ein Arzt samt Testteam ins Haus. Darüber hinaus wurde eine betriebliche Impfstelle für die Covid-Impfung eingerichtet. Im weiteren Verlauf der Pandemie wurde eine hausinterne Abgabestelle für COVID-19-Antigen-Schnelltests und COVID-19-PCR-Gurgeltests eingerichtet. Mit einem Sammeltransport wurden die Tests dann zur offiziellen Abgabestelle gebracht. Dadurch mussten die Mitarbeiter nicht außerhalb der Arbeitszeit mühevoll die nächste Abgabestelle aufsuchen.
Flexibilität
In den jeweiligen Hochphasen der Pandemie wurde die Produktion flexibel auf Zwei- und Drei-Schichtbetrieb umgestellt. Durch das hohe Engagement der Mitarbeiter konnte auch diese Herausforderung gemeistert werden. Die kurzfristigen Bedarfsanfragen besonders nach Produkten, die für den Schutz gegen das COVID-19-Virus herangezogen werden, machten dies notwendig.
Was hatte und hat Priorität
Mit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie im März 2020 stand hollu wie zahlreiche andere Unternehmen vor nicht abschätzbaren wirtschaftlichen Herausforderungen. Oberstes Ziel war und ist nach wie vor, die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten und keine Mitarbeiter abbauen zu müssen. Unabhängig von der staatlichen Einstufung von hollu als „kritische Infrastruktur“, wurde die Verantwortung im Hinblick auf die Lieferfähigkeit von Desinfektions- und Hygieneprodukten an öffentliche Einrichtungen, Kliniken, Altersheime sowie Schulen und Universitäten weiterhin vollständig übernommen.
Die Verfügbarkeit speziell im Desinfektionsmittelbereich wurde durch zusätzliche Rohstoffbeschaffungen prioritär behandelt und konnte durch das Engagement aller Mitarbeiter gesichert werden. Der Beitrag zur gesellschaftlichen Gesundheit steht an oberster Stelle. Daraus hat sich auch die Entwicklung von maßgeschneiderten Hygienelösungen für unsere Kunden entwickelt. Damit konnte hollu mit seinem Know-how anderen Unternehmen helfen, die Corona-Auflagen zu erfüllen und die Sicherheit ihrer Mitarbeiter und Kunden zu gewährleisten.
Ausblick
Die Pandemie und ihre wirtschaftlichen Auswirkungen werden in den nachfolgenden Geschäftsjahren weitere Auswirkungen mit sich bringen. Die Rohstoffbeschaffung wird auch in den Folgejahren prioritär im Unternehmen zu behandeln sein. Neben der Beschaffung der notwendigen Mengen werden die steigenden Rohstoffpreise die Notwendigkeit mit sich bringen, unterjährig mehrmalige Verkaufspreisanpassungen durchführen zu müssen. Die steigenden Beschaffungspreise werden vom Unternehmen nicht 1:1 an den Kunden weitergegeben, sondern teilweise durch Reduktion der eigenen Deckungsbeiträge kompensiert. Hier wird es notwendig sein, die passende Ausgewogenheit zu finden, um das Unternehmen sicher durch diese herausfordernde Zeit zu steuern.
Simon Meinschad
Für das Krisenmanagement bei hollu ist Simon Meinschad hauptverantwortlich – Geschäftsführer
Die SDGs als Leitrahmen für hollu
Eigener Ökostrom dank Photovoltaik, E-Mobilität, ökologische Produkte, konsequentes Recycling, Charity-Beiträge und viele weitere konkrete Beispiele, wie wir unsere Verantwortung leben. Gespannt?
Zu den SDGs