Für hollu ist es wichtig, dass wir unsere Geschäftspartner gut kennen und die Entfernungen zu unserem Produktionsstandort so gering wie möglich sind. Das gewährleistet Rechtssicherheit und stärkt den regionalen Markt. Insbesondere angesichts der Pandemie hat sich gezeigt, wie hoch die Risiken globaler Lieferketten sind.
RELEVANZ & AUSWIRKUNGEN
GRI 103-1
Durch den Zukauf von Produkten und Dienstleistungen kommt Unternehmen eine wichtige Rolle für die Entwicklung der regionalen Wirtschaft und des lokalen Arbeitsmarktes zu. Dies gilt insbesondere für strukturschwache Regionen. Zum einen stärkt eine regional ausgerichtete Beschaffung die Zulieferwirtschaft und in weiterer Folge die Kaufkraft der Bevölkerung, zum anderen reduziert sie das Transportaufkommen.
Moderne Unternehmen sind in der Regel in Wertschöpfungsketten eingebunden, die weit über den eigenen Standort und das eigene Land hinausgehen. Mit der Globalisierung seiner Lieferkette kann ein Unternehmen seine Wettbewerbsfähigkeit steigern und langfristig auch seine Rolle als Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor absichern. Zugleich kann es, gerade in strukturschwachen Ländern und Regionen, eine wichtige Rolle für die regionale Wirtschaft und die Kaufkraft der Bevölkerung spielen. Voraussetzung dafür ist, dass von den Lieferanten existenzsichernde Löhne bezahlt und Steuern ordnungsgemäß abgeführt werden. In den Standortländern der Lieferanten müssen rechtsstaatliche Prinzipien gelten und die Menschenrechte gesichert sein.
hollu produziert ausschließlich am Standort Zirl in Tirol und bezieht jährlich Waren und Dienstleistungen im Wert von rund 39,4 Millionen Euro. Unser Lieferantenportfolio für die bezogenen Rohstoffe, Handelswaren und Fremdleistungen umfasst rund 1.300 Unternehmen.
HERANGEHENSWEISE UND LEISTUNG
GRI 102-9, 103-2, 204-1
hollu ist sich seiner Rolle als Wirtschaftsfaktor und Arbeitergeber in Österreich und insbesondere am Standort Zirl bewusst. Wir sind der größte Arbeitgeber der Gemeinde und lösen auch indirekt über zugekaufte Waren und Dienstleistungen positive wirtschaftliche Effekte aus. Das ist ein wesentlicher Grund dafür, dass wir so weit wie möglich mit regionalen Lieferanten zusammenarbeiten. Gegen eine zu starke Globalisierung unserer Beschaffung sprechen auch Aspekte wie lange Transportwege oder die niedrigen Umwelt- und Sozialstandards vieler Regionen. Unsere Lieferanten tragen maßgeblich zu unserem nachhaltigen Wachstum und unserem Gesamterfolg bei. Wir fördern Innovation und setzen uns für soziale und ökologische Nachhaltigkeit ein, um den langfristigen Erfolg von hollu und seinen Interessensgruppen zu gewährleisten. Aus diesem Grund verlangen wir die strikte Einhaltung ethischer Grundsätze im Zusammenhang mit Menschenrechten, Arbeitsbedingungen, ökologischer Nachhaltigkeit, Managementsystemen und deren Umsetzung. Um dieser Haltung Nachdruck zu verleihen, haben wir einen Lieferantenkodex zusammengestellt, den wir als Grundlage für die Zusammenarbeit und Weiterentwicklung gemeinsam mit unseren Lieferanten anwenden.
Für hollu ist es wichtig, seine Geschäftspartner gut zu kennen. Eine sorgfältige Auswahl unserer Lieferanten und eine gute Beziehung zu ihnen sorgt für Stabilität in der Lieferstruktur und trägt zum langfristigen Erfolg des Unternehmens bei. Wir haben im Berichtszeitraum auch einiges dazugelernt. So müssen wir unsere Lieferantenbewertung neu aufsetzen, um neben klassischen Kriterien auch soziale und ökologische Aspekte besser abfragen und vor allem bewerten zu können. In der aktuellen Versorgungskrise waren aber keine Ressourcen für dieses Thema verfügbar. Ziel ist es dennoch nach wie vor, bis Ende des Jahres 2022 die Überarbeitung zu starten.
hollu unterteilt die Lieferanten in drei Kategorien, A, B und C. In Abhängigkeit vom Einkaufsvolumen sind die A-Lieferanten jene mit dem jeweils größten Volumen, die C-Lieferanten jene mit dem kleinsten. Insbesondere im Segment der C-Lieferanten finden sich sehr viele ohne Wareneinsatz, also z.B. Dienstleister, Energielieferanten, Lieferanten für Verbrauchsmaterial usw. Im Geschäftsjahr 2021/22 betrug der Anteil an Lieferanten mit Wareneinsatz rund 18 %. Das Einkaufsvolumen bei unseren A-Lieferanten beträgt knapp 29,5 Mio. Euro, das entspricht 75 Prozent vom Gesamtvolumen.
Verteilung Lieferanten mit Wareneinsatz:
Verteilung Einkaufsvolumen (€):
Die Entfernung der Lieferanten zu unserem Produktionsstandort in Zirl spielt bei der Auswahl der Lieferanten auch eine Rolle. Wenn mehrere Lieferanten mit gleicher Bewertung zur Auswahl stehen, arbeiten wir bevorzugt mit dem Unternehmen zusammen, das geografisch näher zu uns liegt. Das ist einfacher zu beurteilen bei Lieferanten, die selbst produzieren, und wird etwas schwieriger bei Zwischenhändlern. Hier spielt dann der Warenursprung die entscheidende Rolle. Der Warenursprung ist mittlerweile Teil jedes Lieferantengespräches. Zwei unserer wichtigsten Lieferanten für Handelswaren haben uns mittlerweile volle Transparenz über das gesamte Einkaufsvolumen gegeben, womit wir für knapp 20 % des gesamten hollu Einkaufsvolumen den Warenursprung bereits kennen.
Aufteilung der Lieferanten je Region:
Aufteilung der Lieferanten je Zone:
Entwicklung A-LieferantInnen je Region:
Seit dem Geschäftsjahr 2018/19 kennen wir die Entfernungen all unserer Lieferanten zum Produktionsstandort Zirl. Wir haben die Entfernungen aus zwei Perspektiven betrachtet, nämlich Standort Österreich (AUT), Europa (EUR) und außerhalb Europas (ROW), und eingeteilt nach Radien, nämlich bis 500 km, 500 bis 2.500 km und über 2.500 km Entfernung.
Dass wir zur regionalen Wertschöpfung beitragen, zeigt sich daran, dass sämtliche Lieferanten eine innereuropäische Rechnungsadresse haben, ein Großteil davon eine österreichische.
Die Entwicklung bei den derzeit 67 A-Lieferanten zeigt im Berichtszeitraum geringe Schwankungen. Innerhalb Österreichs liegen immer zwischen 44 und 61 Prozent dieser Lieferanten.
Wolfgang Koll
Für die regionale Beschaffung bei hollu ist Wolfgang Koll hauptverantwortlich – Bereichsleiter Innovation
ZIELE UND GEPLANTE MASSNAHMEN
GRI 103-2
ZIELE
MASSNAHMEN
Die SDGs als Leitrahmen für hollu
Eigener Ökostrom dank Photovoltaik, E-Mobilität, ökologische Produkte, konsequentes Recycling, Charity-Beiträge und viele weitere konkrete Beispiele, wie wir unsere Verantwortung leben. Gespannt?
Zu den SDGs